Am 11. Dezember 2020 gab der Schweizer Pharmakonzern Novartis bekannt, dass sein Wirkstoff Inclisiran (Markenname Leqvio®) von der European Medicines Agency (EMA) zugelassen wurde. In Deutschland wurde Inclisiran am 01. Februar 2021 auf den Markt gebracht und ist die erste und einzige auf small interfering RNA (siRNA) basierende Therapie für Patienten mit Hypercholesterinämie oder gemischter Dyslipidämie.

Das über einen neuartigen Mechanismus wirkende Inclisiran kann bei atherosklerotisch bedingten kardiovaskulären Erkrankungen (ASCVD) sowie bei Heterozygoter Familiärer Hypercholesterinämie (HeFH) trotz maximaler lipidsenkender Therapie erhöhte LDL-C-Werte um bis zu 52 % senken. Da immer noch rd. 80 % dieser Hochrisikopatienten trotz der verfügbaren Therapeutika ihren LDL-C-Zielwert nicht erreichen, verbindet sich mit Inclisiran die Hoffnung, das Risiko dieser PatientInnen für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich zu senken.

Inclisiran wird in zwei Injektionen pro Jahr verabreicht und zeigte sich in der Phase III Studie ORION bei 3.600 erwachsenen PatientInnen mit ASCVD, ASCVD-Risiko-Äquivalent und/oder HeFH bei maximaler tolerierter Statintherapie als gut verträglich und nebenwirkungsarm. Die zweite Dosis wurde drei Monate nach der ersten verabreicht, was eine 17 Monate anhaltende LDL-C-Senkung bewirkte. Zusätzliche Nachauswertungen der Studie zeigten, dass 88 % der PatientInnen den empfohlenen LDL-C-Zielwert erreichten.

Leqvio® ist zugelassen für die Therapie von Erwachsenen mit Primärer Hypercholesterinämie (familiär heterocygot oder nicht familiär) oder gemischter Dyslipidämie begleitend zu einer lipidsenkenden Ernährung:

  • kombiniert mit einem Statin oder einem Statin und anderen lipidsenkenden Therapien bei PatientInnen, die trotz maximaler tolerierter Dosis ihren LDL-C-Zielwert nicht erreichen oder
  • allein oder kombiniert mit anderen lipidsenkenden Therapien bei PatientInnen mit Statin-Intoleranz oder bei denen ein Statin kontraindiziert ist.

Die Nachricht basiert auf einer Pressemitteilung von Novartis vom 11. Dezember 2020

Zur Zulassung der EMA mit Anhang I