Messung des Bauchumfanges
Das Fettverteilungsmuster bestimmt wesentlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein einfaches Maß zur Beurteilung der Fettverteilung ist die Schätzung der so genannten intra-abdominalen Fettmasse (Inneres Bauchfett) durch Messung des Bauchumfangs. Bei einem Bauchumfang von > 88 cm bei Frauen bzw. > 102 cm bei Männern steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes deutlich.
Risiko | Bauchumfang (cm) |
Frauen | Männer |
erhöht | ≥ 80 | ≥ 94 |
deutlich erhöht | ≥ 88 | ≥ 102 |
- Inneres Bauchfett unterliegt besonderen biochemischen, hormonellen und molekularbiologischen Gesetzen.
- Besonders ungünstig wirkt Inneres Bauchfett auf den Fettstoffwechsel, im Sinne einer Erhöhung der Triglyzeridspiegel, der LDL-Konzentration, des Blutzuckerspiegels. Die HDL-Konzentrationen sinken ab.
- Inneres Bauchfett beeinträchtigt ebenfalls den Kohlenhydratstoffwechsel. Folge ist eine Insulinresistenz bzw. Hyperinsulinämie.
- Zuviel Inneres Bauchfett in Kombination mit zu hohen Werten von Blutdruck, Blutfetten, Blutzucker und Insulin heißt Metabolisches Syndrom.
- Inneres Bauchfett erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das 2fache.
- 75 % des Inneren Bauchfettes ist durch eine Bauchumfangmessung erfassbar.
- 5-10% Gewichtsverlust verringern das Innere Bauchfett um ca. 30%.
Wie kann der Bauchumfang gemessen werden?
Wer zu Hause seinen Taillenumfang bestimmen möchte, sollte dies möglichst morgens vor dem Frühstück tun, und sich vor einen Spiegel stellen, um gerade zu stehen. Halten Sie ein Maßband ungefähr in Höhe des Bauchnabels. Ziehen Sie das Band einmal um den Bauch herum. Atmen Sie leicht aus. Noch ein Tipp: Legen Sie das Maßband so an, dass die Schrift nach oben zeigt – so können Sie das Ergebnis leichter ablesen.
Übergewicht oder Adipositas
Den Anteil an Körperfett kann man mittels Body Mass Index (BMI) feststellen. Auf diese Weise lassen sich Übergewicht (BMI über 25) und Adipositas (BMI über 30) ermitteln und einteilen. Die Formel lautet:
Körpergewicht (in kg)
Körpergröße (in m2)
Übergewicht ist definiert als BMI ³ x 25 kg/m2, Adipositas als BMI ³ x 30 kg/m2.
Kategorie | BMI (kg/m2) | Risiko für Begleiterkrankungen |
Untergewicht | < 18,5 | Niedrig |
Normalgewicht | 18 – 24,9 | Durchschnittlich |
Übergewicht | ≥ 25,0 | |
Präadipositas | 25 – 29,9 | Gering erhöht |
Adipositas Grad I | 30 – 34,9 | erhöht |
Adipositas Grad II | 35 – 39,9 | Hoch |
Adipositas Grad III | ≥ 40,0 | Sehr hoch |