Für seine herausragenden Verdienste für die Stoffwechsel- und Atheroskleroseforschung ehrt die Deutsche Gesellschaft für Lipidologie e. V. (DGFL) – Lipid-Liga Herrn Professor Dr. med. Ulrich Julius. Als Anerkennung für sein Lebenswerk überreichte ihm Frau Dr. Ulrike Schatz im Namen des Vorstands der DGFL – Lipid-Liga e. V. eine Ehrenurkunde sowie eine historische Michel Eugène Chevreul-Medaille1. Chevreul war ein französischer Chemiker, der das Cholesterin entdeckte (*31. August 1786 in Angers, Frankreich; † 9. April 1889 in Paris).

Julius begann seine medizinische Laufbahn 1969 in Dresden und blieb der dortigen Medizinischen Akademie treu, die seit 1996 selbstständiges Institut und Poliklinik für Klinische Stoffwechselforschung war und im Jahr 2003 (wieder) an die Medizinische Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums der TU Dresden angegliedert wurde. Der Titel seiner 1983 vorgelegten Habilitations-Arbeit „Stoffwechselkinetische Charakterisierung von Hyper-triglyceridämien unter besonderer Berücksichtigung der Wechsel-beziehungen zwischen Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel“ zeigt, über welchen Erfahrungsschatz Julius heute in der Lipidologie verfügt. Von seinen Erkenntnissen über die Entstehung des Metabolischen Syndroms profitierte nicht nur die medizinische Forschung, sondern vor allem auch seine Patientinnen und Patienten.

Julius gelang es nach der Wende in kurzer Zeit, dass die Dresdner (Fett-)Stoffwechselforschung auch in der gesamtdeutschen Atheroskleroseforschung Anerkennung fand. Die von ihm initiierten und in Dresden durchgeführten internationalen Lipidsymposien, brachten außerdem weltweite Anerkennung. Mit der Einführung der Lipoproteinapherese – 1990 gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. med. habil. Markolf Hanefeld – widmet sich Julius dieser für viele kardiovaskuläre Hoch- und Höchstrisikopatientinnen und -patienten überlebenswichtigen Therapieform. Unermüdlich ist auch hier sein Einsatz, durch Dokumentation von Behandlungsdaten im Deutschen Lipoproteinapherese-Register DLAR sowie deren regelmäßige wissenschaftliche Auswertung und Publikation der Ergebnisse, die Effektivität und den therapeutischen Nutzen dieser Therapieform aufzuzeigen. Im Jahr 2012 ist er einer der Mitbegründer des DLAR und bis heute Mitglied im wissenschaftlichen Beirat dieses Qualitätssicherungsregisters.

Da sich Julius als ein kluger, kritischer und fleißiger Wissenschaftler auszeichnet, ist er ein hoch geschätzter Dozent, Berater und Diskussionspartner. Und obwohl er im Jahr 2009 in den Ruhestand versetzt wurde, ist davon bis heute wenig zu spüren.

Im Juni 2013 wird Julius in den Vorstand der seinerzeit Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. gewählt, heute Deutsche Gesellschaft für Lipidologie e. V. (DGFL) – Lipid-Liga. Er bereichert die Vorstandsarbeit bis heute als äußerst aktiver Beisitzer u. a. durch seinen großartigen Einsatz für die Fortbildung von Lipidologinnen und Lipidologen DGFL, seine Referententätigkeit bei zahllosen Veranstaltungen und seine kritische wissenschaftliche Begleitung des DLAR.

Foto: Frau Dr. med. Ulrike Schatz (links) überreicht Herrn Prof. Dr. med. Ulrich Julius (Mitte)
im Beisein geschätzter Kolleginnen und Kollegen im Universitätsklinikum Dresden die
Michel Eugène Chevreul-Medaille für seine herausragenden Verdienste für die Stoffwechsel-
und Atheroskleroseforschung.

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1 Zu Ehren von Michel Eugène Chevreul wurde 1886 – anlässlich seines 100sten Geburtstags – die von dem bedeutenden französischen Graveur, Medailleur und Künstler Louis-Oscar Roty gestaltete Gedenkmedaille geprägt.