Sprechzeit – Lesertelefon anlässlich des diesjährigen Tags des Cholesterins

 

Am Donnerstag, den 15. Juni 2023 von 16 bis 19 Uhr stehen Expertinnen und Experten der DGFF (Lipid-Liga) e.V. in der Sprechzeit allen Rede und Antwort, die sich für die Frage „Wie gesund sind meine Gefäße? Blutfettwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ interessieren. Kostenfreie Rufnummer 0800 – 2 811 811. Der Anruf unter 0800 – 2 811 811 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Die Expertinnen/Experten am Lesertelefon informieren umfassend und neutral, stellen jedoch keine telefonischen Diagnosen und sprechen keine konkreten Therapieempfehlungen aus. Persönliche Daten der Anruferinnen/Anrufer werden nicht gespeichert bzw. aufgenommen.

Das Lesertelefon wird unterstützt von:

Die Unterstützung ermöglicht die Durchführung der Telefonaktion. Auf Form und Inhalte der Fortbildung nehmen die Firmen keinen Einfluss.

 


Pressemitteilung

 

Gesunde Blutgefäße schützen Herz und Hirn

11. Mai 2023 – Jeder Mensch kann jeden Tag viel für die Gesunderhaltung seiner Blutgefäße tun. Das beginnt bei einem gesundheitsförderlichen Lebensstil, d. h. einer ausgewogenen herzgesunden Ernährung, regelmäßigem Sport und einem bewegten Alltag mit aktiven Entspannungspausen. Und es reicht bis hin zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen mit Bestimmung des Cholesterins und weiterer Blutfettwerte. „Ohne zu viel LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a) im Blut entsteht keine Atherosklerose. Und ohne Atherosklerose gibt es so gut wie keine Infarkte, Schlaganfälle und Durchblutungsstörungen,“ sagt Professor Dr. Oliver Weingärtner, Kardiologe und Angiologe am Universitätsklinikum Jena und Vorsitzender der DGFF (Lipid-Liga). Den diesjährigen Tag des Cholesterins widmet die DGFF (Lipid-Liga) daher den Blutgefäßen und der Vorbeugung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

„Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“, das postulierte der Pathologe Rudolf Virchow schon im 19. Jahrhundert. Der heute weit verbreitete Lebensstil und dadurch mitbedingte Wohlstandserkrankungen machen den Blutgefäßen zu schaffen und lassen sie vorzeitig altern. Zu wenig Bewegung, zu langes Sitzen, eine nicht ausgewogene Ernährung, Hektik und Stress, aber wenig aktive Entspannung sind eine Belastung. Wenn zu viel LDL-Cholesterin und/oder Lipoprotein(a) im Blut sind und dann jemand beispielsweise auch raucht, Bluthochdruck und Diabetes mellitus hat, die nicht optimal behandelt sind, oder übergewichtig ist, wird es gefährlich. Es entsteht eine Atherosklerose, also Ablagerungen in Blutgefäßen, und sie ist die Hauptursache für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Durchblutungsstörungen in den Beinen. Diese Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind seit Langem die Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Sie sind, so zeigt es eine aktuelle Studie, verantwortlich dafür, dass die Lebenserwartung der Menschen hierzulande geringer ist als in einigen anderen sogenannten Industrieländern. Das ließe sich ändern.

Entwickelt sich eine Atherosklerose, kann das lange unbemerkt bleiben, weil die Veränderung an den Blutgefäßen keine Schmerzen verursacht. Aktive Vorsorge ist daher (lebens-)wichtig. „Sprechen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt an und lassen Ihre Blutfettwerte bestimmen,“ ermutigt Professor Weingärtner. „Je früher eine Fettstoffwechselstörung entdeckt und behandelt wird, desto weniger sogenannte Cholesterinjahre muten Sie Ihren Blutgefäßen zu.“ Erwachsene haben zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr einmalig Anspruch auf eine ärztliche Gesundheitsuntersuchung mit Bestimmung der Blutfettwerte, ab dem 35. Lebensjahr dann alle drei Jahre beim „Check-up 35“.

Was tun, wenn das Cholesterin zu hoch ist?
Durch einen gesundheitsförderlichen Lebensstil, also nicht Rauchen, fettbewusst und gemüse- und vollkornbetont essen, sportlich aktiv sein und Stress vermeiden, kann jede und jeder viel für die Gesunderhaltung des Herzens und der Blutgefäße tun. Lässt sich damit erhöhtes LDL-Cholesterin nicht ausreichend senken, gibt es heute viele hochwirksame und sehr gut verträgliche Medikamente, um dies zu erreichen.

Eine Senkung des LDL-Cholesterins ist insbesondere nach einem Herzinfarkt und Schlaganfall sowie bei Durchblutungsstörungen in den Beinen (Periphere Arterielle Verschlusskrankheit; PAVK) extrem wichtig. Auch all diejenigen, die beispielsweise unter Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder einer chronischen Nierenerkrankung leiden, haben ein sehr hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der LDL-Cholesterinwert sollte dann durch die Behandlung mindestens halbiert und unter 55 Milligramm je Deziliter (mg/dl) (bzw. 1,4 Millimol je Liter (mmol/l)) gesenkt werden.

Wie hoch darf denn mein LDL-Cholesterin sein?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Ärztinnen und Ärzte ermitteln immer ein Gesamtrisikoprofil eines Menschen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Dabei werden beispielsweise die Familiengeschichte, das Alter, der Lebensstil und Erkrankungen berücksichtigt. Das Gesamtbild ist ausschlaggebend dafür, wie der gemessene LDL-Cholesterinwert einzuschätzen ist. Es gibt also keinen allgemein gültigen Grenzwert, sondern es gilt: Je höher das Gesamtrisiko, desto niedriger sollte der LDL-Cholesterinwert und desto intensiver sollten die Maßnahmen sein, um erhöhte Werte zu senken.

Die DGFF (Lipid-Liga) bietet zum Thema „Fettstoffwechselstörungen“ sowie zu speziellen Themen Broschüren an. Diese stehen im Internet unter www.lipid-liga.de zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung oder können gedruckt angefordert werden.

Über die DGFF (Lipid-Liga) e. V.:
Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. besteht seit 35 Jahren und hat aktuell über 1.500 ärztliche Mitglieder. Die Gesellschaft ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Fragestellungen rund um den Fettstoffwechsel und die Atherosklerose. Ihre Aufgabe sieht die DGFF (Lipid-Liga) in der Aufklärung durch Umsetzung und Vermittlung gesicherter Erkenntnisse auf dem Gebiet der Prävention, Diagnostik und Therapie. www.lipid-liga.de